Kunst und Outdoor
…. ein besonderes Projekt 3.1.2013 bis 6.1.2013 Postalm
Das Projekt hatte diesmal einen ganz besonderen Rahmen, denn wir wollten Kunst mit „Outdooraktivitäten“ verbinden. Im Vorfeld und noch in Wien besprachen wir mit den Kindern unsere Ideen und ihre Wünsche. Unsere Idee war, dass wir ressourcenorientiertes arbeiten in der Natur mit dem des meditativen Malens verbinden. Die Kinder sollten dazu als Vorbereitung jeder ein Bild, welches ihnen besonders gefiel ausdrucken und mitnehmen. Dies sollte als Vorlage dienen, um ihnen ein Gefühl dafür zu geben, das zu malen was sie auch wirklich mit ihren Augen sehen. Dabei ging es nicht darum das idente Bild aufs Papier zu bringen, sondern sich auch künstlerisch zu entfalten und eigene Ideen und Farben einzubringen. Die Kinder hatten schon im Vorfeld tolle Ideen und freuten sich sehr auf die Umsetzung der Bilder.
Nachdem wir auf der total verschneiten Postalm ankamen, tobten wir uns zu allererst im Schnee aus. Wir rodelten, tollten herum und machten eine Schneeballschlacht. Später am Abend als wir in der Hütte ankamen setzten wir uns zusammen und überlegten gemeinsam einen Tagesablauf, sowie teilten die Aufgaben ein.
Die Kinder suchten sich selber ihre Verantwortungsbereiche aus und so klappte das Zusammenleben für die Tage sehr gut. Sie hatten dabei das Gefühl selbst zu bestimmen und handelten sehr selbstständig.Nachdem wir die Aufgabenbereiche besprochen hatten, widmeten wir uns den Wünschen und Ideen der Kinder. Wir wollten, dass auch wirklich so viele Ideen wie möglich von ihnen selber kommen und diese auch umgesetzt werden. Jeder konnte sagen, was er gerne machen möchte und dann wurde bei jedem Punkt abgestimmt, wie viele andere Kinder dies auch machen wollten. Jeden Tag konnten wir die Punkte streichen, die wir bereits erledigt hatten. Es war absolut großartig, denn am letzten Tag stellten wir fest, dass auch wirklich ALLES was die Kinder sich gewünscht hatten durchgeführt wurde. Somit waren auch unsere Wünsche bzw. Ziele erreicht, nämlich dass die Kinder eine gute Zeit hatten und das Gefühl der Mitbestimmung hatten. Es stellte sich eine große Zufriedenheit ein.
Die Tage gestalten sich sehr harmonisch. Dadurch dass es immer wieder eine Abwechslung zwischen Aktivität im Schnee draußen und dem „vorm Feuer sitzen“, reden und malen gab, war eine gewisse Entspannung spürbar. Am Vormittag waren wir zumeist draußen, trockneten am Nachmittag unser Gewand über dem Kamin und malten am Nachmittag. Der Abend wurde mit der Vorbereitung des Abendessens verbracht, am Abend saßen wir noch gemeinsam vor dem Kamin, bei Kerzenschein, tranken Tee, redeten, erzählten uns Geschichten, lachten und spielten Verstecken. Kurz vor dem Schlafengehen lasen wir den Kindern eine Fantasiereise vor, reflektierten noch über den Tag und alle schliefen meistens sehr bald und müde ein. Am letzten Tag machten wir ein gemeinsames Feuer im Schnee, jeder durfte sagen, was ihm am besten gefallen hat und zündete sich eine Fackel an. Nachdem jeder eine angezündet hatte, spazierten wir im Dunklen durch den Schnee. Es war ein ganz besonderer Moment.
Das Einbringen der Kunst in einem erlebnispädagogischen Projekt war sehr spannend. Wir merkten schnell, dass es für die Kinder ein toller Ausgleich zu den Outdoor-Aktivitäten war. Sie nahmen es sofort begeistert an und waren mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache. Vorerst ging es darum mit dem Bleistift eine Skizze auf die Leinwand zu bringen, um ein grobes Konzept zu erhalten. Außer einem Burschen, der ziemlich schnell resignierte weil es nicht seinen Vorstellungen entsprach, blieben alle Kinder geduldig beim Arbeiten. Wir erklärten, dass es nicht um Perfektion geht, sondern, sich künstlerisch auszuprobieren. Auch als wir dem Burschen Hilfe anboten, konnte er diese nicht mehr annehmen. , Wir beschlossen ihn einfach mal in Ruhe zu lassen und versuchten es am nächsten Tag erneut. Diesmal war er viel positiver gestimmt und malte auch eifrig an einer neuen Idee und das Ergebnis brachte auch ihm zum Strahlen.
Es war so schön zu sehen wie die Kinder sich in ihre Kunstwerke vertieften und in einen „Flow“ hineinkamen, eine richtig ruhige und entspannte Situation konnte dadurch geschaffen werden. Das Ergebnis war echt toll. Jeder Einzelne hatte so ein außergewöhnliches Bild geschaffen mit dem er auch selber sehr zufrieden war. Durch diese Erfahrung konnte bei jedem der Selbstwert gesteigert, die künstlerische Kompetenz gefördert und die Wahrnehmung gestärkt werden.
Als Abschluss haben wir auch noch ein großes Gemeinschaftsbild geschaffen.
Bevor wir dieses gestartet haben musste jeder Einzelne Naturmaterialien bei einem Spaziergang mitnehmen, welches die eigenen Stärken/Schwächen darstellt. Die Kinder haben sich ziemlich schnell etwas in der Natur gefunden und wieder in die Hütte mitgenommen. Dort haben wir dann gemeinsam darüber reflektiert und unsere Naturmaterialien mit Hilfe von Gips in dem Bild eingebaut. Wir haben uns gemeinsam überlegt wie wir das Bild gestalten und jeder hat fleißig beim Entstehen mitgeholfen. Das Ziel war eine tolle Erinnerung an dieses gemeinsam erlebte Projekt zu schaffen, was uns echt toll gelungen ist. Um es zu vervollständigen haben wir noch tolle Fotos vom Projekt auf die Leinwand geklebt. Dies passierte dann aber als wir wieder in der WG zurück waren. Leider war es da so, dass ich die Kinder echt fast gar nicht mehr dazu motivieren konnte die Fotos gemeinsam auszuschneiden und aufzukleben, weil sie wieder in ihrem alten Trott im Rahmen der Wg waren. Sie waren in kürzester Zeit so abgelenkt, dass sie die Freude und Leidenschaft, die sie noch am Projekt hatten, verloren hatten.
Dies zeigte uns wieder wie wichtig das Ausbrechen der Kinder aus ihrem Alltag in Form dieser tollen erlebnispädagogischen Projekten ist, weil sie sich ohne Ablenkungen zurück auf die Natur besinnen und Freude an den einfachen Dingen des Lebens haben können.
Danke, dass Sie mit Ihrer Unterstützung unsere Sozialpädagogische Arbeit unterstützen!
geschrieben und durchgeführt von
Madeleine Nigm und Monika Els