. .

Reise zu den inneren Anteilen….

 

Dank unserer Sponsoren konnten wir auch dieses Jahr einem Kind besondere Momente im Rahmen eines tiergestützten Einzel – Intensiv – Projekts ermöglichen.

 

Los ging es in den Osterferien – im Gepäck waren nicht nur die Dinge von der Packliste – sondern auch Angst vor Veränderungen/Unbekanntem sowie Neugier und Vorfreude.

 

Reiseziel: Kap der inneren Anteile

 

 

In der Unterkunft angekommen stellte sich rasch heraus, dass ich als Reiseleiterin mit einigen Turbulenzen konfrontiert wurde – so war eine durchgehende erhöhte Wachsamkeit erforderlich, da das Kind dazu neigte, die tierischen Teilnehmer unserer Reise zu überfordern. Auch Momente der Dissoziation, in denen sich das Kind „wegbeamte“, erschwerten unsere gemeinsame Reise und ließen den pädagogischen Prozess immer wieder stocken.

 

 

 

 

Im Zuge unserer Reiseroute entdeckten wir gemeinsam eine Ursache für die Turbulenzen – das Kind gab an, die Grenzüberschreitungen bei den Tieren nicht wahrzunehmen, folglich das Gegenüber kaum lesen zu können. Da war es praktisch, dass die Reise uns zu den inneren Anteilen der Tiere und unseren eigenen Anteilen führte. Wir beschäftigten uns mit der eigenen inneren Landkarte und lernten Neues an uns und den anderen kennen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Grenzen sowie die Körpersprache der Tiere waren durchgehend Thema, ebenso klare Verhaltensregeln und Modelllernen. Auch die dissoziativen Momente konnten wir so vorsichtig thematisieren und einen Anteil hierfür benennen. Dies stellt eine wichtige Grundlage dar, auf die wir uns, im weiteren Verlauf der tiergestützten Heilpädagogik, immer wieder beziehen können!

 

 

All diese persönlichen Aspekte zu thematisieren, ohne heftige Abwehrreaktionen beim Kind auszulösen, war und ist möglich, weil über die Jahre eine Vertrauensbasis im Rahmen der tiergestützten Arbeit zwischen dem Kind und mir entstanden ist. Bedrohliche Themen können mit Unterstützung der Tiere schrittweise ins Bewusstsein gelassen werden – anhand der Tiere kann ich viele Themen ansprechen und mit dem Kind bearbeiten, für die es selbst noch nicht bereit ist. So fiel es leichter, zunächst die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile des Hundes zu reflektieren und auch deren Wechselwirkung zu besprechen. Anhand dieses Impulses bekam das Kind – als Zuschauer von außen – eine Idee einer inneren Landkarte. In einem nächsten Schritt konnten wir uns behutsam an die Anteile des Kindes herantasten und ein erstes Bild seiner inneren Landkarte skizzieren. Langfristiges Ziel der tiergestützten heilpädagogischen Einzelförderung ist dabei, ein Verständnis für die eigenen Anteile zu entwickeln und damit Möglichkeiten zu eröffnen, mitzusteuern, anstatt blinder Passagier zu sein.

 

 

 

 

Das Kind war sehr offen für unsere Reise und so konnten wir in diesen Intensiv-Tagen wichtige Themen ansprechen und einen Grundstein für die weitere tiergestützte heilpädagogische Einzelförderung legen!