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Ottensteiner Stausee – Kanuprojekt

– ein besonderes Projekt mit einer sehr kleinen Gruppe von Jugendlichen, wo ganz spezifisch an den persönlichen Themen gearbeitet werden konnte.

 

Vor allem das Medium Kanu eignet sich besonders gut, da persönliche Stärken und vielleicht Schwächen sichtbar werden, und reflektiert werden können. Bei der ältesten Teilnehmerin zeigte sich sehr stark ihre Persönlichkeit bzw. ihre Selbstständigkeit. Sie wollte unbedingt alleine in einem Kanu paddeln. Dass dies eine enorme Herausforderung darstellt, war ihr gar nicht so bewusst. Doch sie hielt anfangs durch, lies sich dann zwischendurch doch auf mein Angebot ein, dass wir unsere Kanus zusammenbinden und sie ließ sich eine Zeit lang „abschleppen“ und konnte dadurch durchatmen und sich ausruhen. Sie selbst erzählte am Abend, dass es sehr anstrengend gewesen sei. Am nächsten Tag wollte sie dann mit Madeleine paddelten, genoss dieses Zweisein im Kanu sehr und war richtig ausgelassen. Es war eine wichtige Erfahrung, dass sie ihre Grenzen ausloten konnte bzw. zu erfahren und zu erkennen, was ihr gut tut und dies auch zu verbalisieren. Vor allem ist es wichtig, dies nicht als Schwäche zu sehen, sondern dass es um verschiedene Bedürfnisse geht und dem Gefühl nicht alles alleine schaffen zu müssen!

 

 

Auch die anderen hatten ganz individuelle Erfahrungen mit dem Medium Kanu. Ein weiterer Teilnehmer zum Beispiel, wollte am zweiten Tag nicht mehr paddeln und stieg auf ein Tretboot um. So suchte er auch immer seine eigenen Wege und erforschte einsame Buchten auf seine Weise. Es gab viel Zeit und Möglichkeiten für das Individuelle und dann wieder viel Raum für Gemeinsames. Am Abend saßen wir lange vor dem Feuer zusammen, kochten und erzählten uns Geschichten. Es wurde viel gelacht.

 

Während dem Kanu fahren, legten wir auch immer wieder an Buchten an. Bei einer speziellen Stelle wollten wir mit den Jugendlichen die Gegend erkunden. Wir begaben uns auf Erkundungstour und fanden tolle Felsen, wo man gut ins Wasser springen konnte. Unsere Lust dieses auch zu tun wurde immer größer. Wir setzten uns wieder ins Kanu und erforschten das Gewässer unter den Felsen. Als wir sicherstellten, dass alles sicher war, das Wasser tief genug sei, stellten wir uns der Herausforderung. Doch wir hatten große Angst. Fast 20 Minuten stand einer der Teilnehmer alleine auf dem Felsen, immer wieder mit der Überlegung, sollte er springen, oder doch nicht??

Er hatte große Angst, doch seine Lust war größer. Er sprang schließ endlich. Ich tat es ihm nach. Doch auch ich, musste mich überwinden und meine Ängste besiegen. Nachher sprachen wir über diese Angst. Es gab immer wieder kurz vor dem Sprung einen Gedanken, der sagte tus nicht, die Angst, auch wenn die Lust so groß war, war immer da. Doch die Frage ist, wie besiegt man diese Angst. In diesem Fall war es so, dass wir uns versicherten, dass keine „wirkliche“ Gefahr da war und wir es dann einfach gemacht haben. Wir begannen über die Ängste im Alltag zu sprechen, dass es auch da wichtig ist, sich immer wieder zu versichern, dass es keine „realen Monster, Geister“ gibt und dann über seinen Schatten zu springen. Die Angst sitzt tief, doch man kann sie manchmal durch einen Sprung drüber gut besiegen.

 

Nach vielen wunderschönen Stunden, wo wir viel gelacht, gekämpft, gehadert, geplaudert, gescherzt haben, fuhren wir gestärkt wieder zurück nach Wien.


Ein weiteres Kanuprojekt mit unseren jüngeren Kindern können Sie auf der Seite Projekte nachlesen!

 

Ein besonderer Dank gilt den Sozilapädagoginnen Monika Els und Mag Madeleine Nigm für die Durchführung des Projektes. Ein ganz besonderer Dank gilt Monika Els, die immer wieder ganz tolle Erlebnispädagogische Projeke für die Kinder und Jugendlichen, die im Europahaus des Kindes leben konzipiert und durchführt. Möglich gemacht durch Sponsoren und vielen Spender und Spenderinnen – auch dafür ein GROßES DANKE!